Wie funktioniert ein Lawinenpiepser?
Bei Lawinenpiepsern werden zwei verschiedene Betriebsarten unterschieden. Die erste ist der sogenannte Sendebetrieb. Die zweite Art ist der Suchbetrieb. Beim Sendebetrieb sendet das Gerät in kurzen Abständen ein elektromagnetisches Signal auf der Frequenz von 457 kHz. Ältere Geräte senden mitunter noch mit einer Frequenz von 2,275 kHz. Die Geräte müssen Temperaturen von -30°C bis +70°C im Betrieb und über eine Dauer von mehr als 10 Stunden standhalten. Experten empfehlen LVS-Geräte immer möglichst nah am eigenen Körper zu tragen. Besonders bei Skitouren außerhalb von gesicherten Pisten und bei hoher Lawinengefahr. Nah am Körper soll heißen, dass das Lawinensuchgerät unterhalb möglicher Skijacken und dicken Pullovern getragen werden soll. Am Besten wird er direkt als erste oder zweite Schicht am Körper getragen. Beim Suchbetrieb sendet der Lawinenpiepser kein Signal sondern sucht nach möglichen Sendesignalen anderer Lawinenpiepsern. Hier sollten die Piepser von bereits geborgenen Kameraden ausgeschalten werden, um die Suche nach weiteren Vermissten zu erleichtern und keine Störsignale zu generieren. Einige Modelle bieten auch extra Markierfunktionen an, um bereits gefundene Kameraden und deren Piepser als gefunden kennzeichnen zu können. Diese Markierfunktion ist mitunter von Hersteller zu Hersteller verschieden umgesetzt. Je nach verschiedenem Modell bzw. Typ (z.B LVS-Geräte von der Firma Arva, Pieps, Ortovox oder Mammut) kann die Reichweite unterschiedlich sein. Normalerweise liegt sie zwischen 20 und 40 Metern. Neuere Varianten von Lawinenverschüttetengeräten erreichen mitunter bereits eine Reichweite von 60 Metern. Oft wird das akustische Signal beim Empfang als schriller Piepton dargestellt. Jedem sollte klar sein, dass ein Piepser zur Standardausrüstung eines jeden Tourengehers und Alpinisten gehören sollte. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann der Piepser auch im gesicherten Bereich von Pisten oder Liftanlagen eingeschalten bleiben. Lieber einmal zuviel Batterie verbrauchen, als mit ausgeschaltenem Gerät unter eine Lawine kommen! Weitere Informationen zur Funktionsweise von Lawinenpiepsern werden beispielsweise auch vom Alpenverein oder diversen Skischulen angeboten. Wichtig ist, dass vor Antritt einer Skitour, Bergtour, Klettersteig, etc. das Gerät ausgiebig getestet und ausprobiert wird. Kurze Trainings mit Kameraden, bei denen der eine den Piepser irgendwo vergräbt und der andere ihn orten und suchen muss, können auf jeden Fall empfohlen werden. Übung macht den Meister besagt ein altes Sprichwort. Im Falle von Lawinenpiepsern trifft dies selbstverständlich auch zu. Lieber einmal zuviel üben, als im Ernstfall das beste und teuerste Gerät nicht bedienen können, sollte die Devise jeden einzelnen alpin Tourgengehers sein.